Werner Schneider
Für den Wirtschaftsprüfer und Insolvenzverwalter Werner Schneider ist das Sammeln von Kunst seit seinem Studium in Wien, wo er mit dem Wiener fantastischen Realismus in Berührung kam, eine ausgeprägte Leidenschaft. Sie kam und kommt auf innovative Weise auch in den Kanzleiräumen von SGP Schneider & Geiwitz, sowohl am Hauptsitz der Gesellschaft in Neu-Ulm, als auch in den Filialen zum Ausdruck. Hier wird zeitgenössische Kunst in die tägliche Arbeitswelt integriert und es zeigt sich, dass sich wirtschaftliches und kaufmännisches Denken mit Kunst auf das Beste verbindet.
2007 erstellte Werner Schneider ein neues Bürogebäude in Neu-Ulm mit einer bogenförmigen Außenskulptur aus Cortenstahl als Blickfang. Sie stammt von Bernar Venet (* 1941), einem weltweit tätigen französischen Bildhauer, documenta-Teilnehmer und einem Freund des Sammlers.
In den nächsten Jahren erfolgte die Errichtung eines privaten Skulpturenparks bei den Neu-Ulmer Bürogebäuden mit über 30 Werken international renommierter Künstlerinnen und Künstler. Sie spiegeln allein den Geschmack des Sammlers wider, eine bestimmte Schule oder Stilrichtung wird man vergeblich suchen.
Werner Schneiders umfangreiche Kunstsammlung umfasst heute rund 1.500 Werke, die er seit den 1960er-Jahren zusammengetragen hat. Ein Großteil stammt von Künstlerinnen und Künstler, die er persönlich kennt und mit denen ihn ein freundschaftliches Verhältnis verbindet. Die Sammlung trägt Schneiders Handschrift, nicht hochintellektuell und kalkulierend, sondern intuitiv. Es ist ein Konglomerat aus Spitzenwerken und Arbeiten unbekannter Künstlerinnen und Künstler.
Der im Mai 2022 eröffnete Kunstraum Werner Schneider im Venet-Haus übernimmt zwei Funktionen: als Ausstellungsraum und als Galerie. Die außergewöhnlichen Räumlichkeiten der Galerie, die alte Bastion (Teil der ehemaligen Bundesfestung Ulm) und der Skulpturenpark bieten großartige Möglichkeiten, um Kunst zu zeigen. Außerhalb des eigenen Ausstellungprogramms werden auch Galerien aus dem In- und Ausland eingeladen, um ihre Künstlerinnen und Künstler zu präsentieren. Für die Eröffnung des Kunstraums im Venet Haus ist eine Gemeinschaftsausstellung mit der Galerie Hempel Leipzig vorgesehen. Danach ist geplant zeitgenössische koreanische Kunst in Zusammenarbeit mit einer Brüssler Galerie zu zeigen. Das besondere Highlight im Jahr 2022 wird die von der Kunsthistorikerin Katrin Grosspeter kuratierte Einzelausstellung von Uli Pohl (* 1935) sein. Er war Mitglied der Gruppen Nouvelle Tendance in Paris und ZERO in Düsseldorf.
Individuelle Ausstellungskonzepte beziehen sowohl etablierte als auch junge Künstlerinnen und Künstler ein. Mit regionalen und internationalen Positionen möchte der Kunstraum neue Akzente setzen mit Werken der Malerei, Skulptur, Fotografie, Virtual Reality und medienübergreifenden Arbeiten.
Verschiedene Performances und Künstlergespräche werden Bestandteil des neuen Rahmenprogramms sein. Zudem werden in naher Zukunft persönliche Führungen durch die Kunstsammlung und den Skulpturenpark angeboten.